Rezension | Es muss ja nicht perfekt sein von Krystal Sutherland


Inhalt

50 irre Sonntage, viele Ängste und eine große Liebe

Esthers Familie ist ungewöhnlich. Das ist das Mindeste, was man sagen kann. Ihr Vater wagt sich nicht mehr aus dem Keller, der Bruder kann nur bei Licht schlafen und die Mutter hat panische Angst vor allem, was Unglück bringen könnte. Was Esthers größte Angst ist, weiß sie nicht. Aber vorsichtshalber notiert sie alles, was infrage kommen könnte, in einer Liste. Und die gerät ausgerechnet in die Hände von Jonah Smallwood – ihrem Schwarm aus der Grundschule. Doch statt sie auszulachen, hilft Jonah ihr, sich ihren Ängsten zu stellen. Gemeinsam arbeiten sie die Liste ab und kommen sich immer näher. Bis Esther erfährt, was Jonah getan hat.

Meine Meinung

Was macht man, wenn einem Ängste umbringen können? Und wie geht man vor, um die potenziell tödlichste Angst identifizieren zu können? Ist jetzt die Angst vor Motten verglichen mit der Höhenangst weniger tödlich? Oder muss man sich trotzdem eher vor Hummern fürchten?


Esther ist davon überzeugt, dass ihre Familie verflucht ist und das jeder einzelne von ihnen an seiner schlimmsten Angst sterben muss. Aus diesem Grund hat sie sich auch entschieden, alle potenziellen Ängste aufzuschreiben und ihnen von da an aus dem Weg zu gehen. Die Idee an sich wäre ja gar nicht schlecht gewesen, würden nicht ständig neue Sachen hinzukommen. Als die Lage schon fast aussichtslos erscheint, taucht auf einmal ihr alter Freund Jonah auf und überredet sie, sich jeden Sonntag einer ihrer Ängste zu stellen. Aber so einfach kann es wohl nicht sein und wer weiss vielleicht stehen ihre eigentlichen Ängste gar nicht auf der Liste.

Nach einem eher schrägen dafür aber amüsanten Einstieg, konnte mich die Autorin schnell für ihre einzigartige und originelle Geschichte gewinnen. Mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil erzählt sie uns nicht nur von Esther und ihrer Familie, sondern mischt zum Verständnis auch noch die ursprüngliche Erzählung zum Familienfluch hinzu. Leider wurde mir jedoch schnell klar, dass hier zwar wichtige Themen wie etwa Depressionen und Phobien behandelt werden, zur gleichen Zeit jedoch andere genauso wichtige Aspekte völlig falsch dargestellt wurden. So hatte es zum Beispiel Abschnitte in denen sie Sommersprossen und rote Haare als hässlich bezeichnet, Taschendiebe verharmlost und Familienprobleme viel zu einfach repräsentiert hat. Versteht mich nicht falsch, das Leben ist nicht perfekt und das kann man auch in einem Buch einbauen, solche Angaben sollten aber zumindest zu einem späteren Zeitpunkt als Ergänzung anders dargestellt werden.

Fazit

Trotz der liebenswerten und für einmal etwas anderen Charaktere und dem guten und flüssigen Schreibstil, lies mich dieses Buch mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Beschrieb die Autorin auf der einen Seite eine sehr gute und wichtige Unterhaltung über Ängste und das Leben an sich, ruinierte sie dies gleich wieder mit einer negativen Darstellung über das Aussehen von Esther. Weckt die Geschichte jedoch euer Interesse oder seid ihr auf der Suche nach einem Jugendbuch, dass durchaus wichtige Themen bespricht, würde ich diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben.


Ich bedanke mich herzlich beim Bloggerportal sowie beim cbj Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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