Die liebe Barbara Hagmann hat sich persönlich bei mir gemeldet mit der Anfrage, ob ich nicht ihr neues Roman lesen möchte! Der Klappentext hörte sich sehr gut an und hat mich neugierig gemacht. Aus diesem Grund und auch weil ich noch nie ein Buch einer Schweizer Autorin / Autor gelesen habe sagte ich ihrer Anfrage sehr gerne zu.
Herbert Kull arbeitet bei der Bank und liebt seine Routine. Er trägt jeden Tag dasselbe, isst jeden Tag dasselbe, steht jeden Tag zur selben Zeit auf und hört jeden Tag zur selben Zeit mit dem Arbeiten auf. Jeden Samstag muss er einkaufen und wenn er das Grab seiner Mutter nicht jeden Sonntag besucht ist das eine Sünde. Sollte einmal etwas nicht so verlaufen wie er es gerne möchte dreht er fast durch. Seine Schwestern wollen unbedingt, dass er mit ihnen über ihre Kindheit redet, aber warum soll er das tun? Seine Kindheit war doch perfekt, oder etwa nicht?
Simone arbeitet bei genau derselben Bank wie Herbert, deren Charaktere können sich jedoch nicht stärker von einander unterscheiden. Bis vor kurzem hatte Sie ihr Leben noch völlig im Griff, nach der Trennung von ihrem Freund scheint jedoch alles auseinander zu fallen.
Was haben diese zwei völlig verschiedenen Charaktere wohl gemeinsam?
Herbert hämmerte mit den Fäusten gegen seinen Kopf, doch
es half nichts. Die Vergangenheit hatte ihn eingeholt und sich wie ein Stigma
in seinem Kopf eingebrannt.
Mit ihrem interessanten und flüssigen Schreibstil hatte mich die Autorin nach wenigen Seiten bereits gepackt. Ihre Charaktere kann man bildlich vor sich sehen, sie haben etwas einzigartiges an sich und machen die Geschichte mit ihren Problemen und Gedanken sehr real. Am Anfang hatte ich den Eindruck als wären alle ihre Sätze so kurt, während dem Lesen hat sich dieser Eindruck jedoch mit der Zeit verflüchtigt. Das die Handlungen in der Schweiz stattfinden fand ich natürlich absolut toll, man erkennt die Beschriebenen Orte oder Firmen etc. wieder :)
Der Prolog war wirklich sehr spannend geschrieben und nach diesem Ereignis, dachte ich schon, dass das Buch eventuell auch etwas von einem Thriller in sich hat, was jedoch schlussendlich nicht der Fall war. Die Geschichte endet sehr abrupt, mit seinen 239 Seiten hätte man sicher noch einiges schreiben können aber ich habe so den Verdacht, dass die Autorin dieses Ende genau so haben wollte. Als Leser hat man nun die Möglichkeit sich im Kopf noch viele verschiedene Varianten aus zu denken, wie das Leben von Herbert Kull sich wohl noch weiterentwickelt hat.
Die Gestaltung ist zusätzlich zu dieser gelungenen Geschichte einfach nur toll. Der Einband sowie auch das Buch haben eine sehr gute Qualität, es fühlt sich in den Händen einfach nur perfekt an! Und natürlich sieht das Buch mit diesem schönen Lavendelfeld im Regal atemberaubend aus. |
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